Still und diskret: die Krone Regensberg ist wieder offen

Krone Regensberg

Die lange Geschichte der «Krone» hat eine würdige Fortsetzung gefunden. Die Besitzerfamilie Schäfer hat sich nach dem verheerenden Brand im Jahre 2011 entschieden, das Haus als Hotel Restaurant wieder zu eröffnen. Es folgte die Suche nach einem überzeugenden Betriebskonzept und eine zweijährige Umbauzeit. Das Angebot der «Krone» richtet sich dezidiert an Menschen die Zeit haben und die Regensberger Atmosphäre schätzen.

Die Krone Regensberg braucht Zeit, ihr wird man mit «schnell» nicht gerecht. Angefangen von der Anreise über gewundene Strassen und durch schöne Rebhänge, bis zum Fussweg durch die Unterburg und dem Blick in die Weiter der Landschaft: Es braucht die Bereitschaft, in die spezielle Atmosphäre des mittelalterlichen Städtchens einzutauchen. Darum hat man sich bewusst für ein kleineres Küchenangebot entschieden. Der Gast wird vom Gastgeber entführt und für ein Menü begeistert, das den persönlichen Wünschen angepasst werden kann. – Ganz so wie man es als Gast bei Freunden erwartet.

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Interview mit Frank Schäfer, Architekt und Besitzer, zu Umbau und Konzept der Krone Regensberg

Herr Schäfer, was verbindet Sie ganz persönlich mit der Krone Regensberg?

Ich bin mit der Krone als offener, lebendiger Ort aufgewachsen. Ich verbinde damit viele Kindheitserinnerungen, auch an meine Groseltern, die die Krone 1955 erworben haben. Darum haben wir uns nach dem Brand recht schnell entschieden, mindestens einen Teil wieder öffentlich zugänglich zu machen.

Wie schwierig war es, für die Krone ein geeignetes Betriebskonzept zu finden?

Einerseits haben wir mit der Betriebsgesellschaft für den Löwen Dielsdorf bereits Erfahrungen gesammelt. Andererseits waren wir uns bewusst, dass Regensberg nicht einfach ist. Nach 15 Jahren ohne Restaurant fehlen die Erfahrungen. Wir haben Vorstellungen und Ziele entwickelt, aber «wissen» tut man vieles erst nachher. Wir sind ständig dabei, Erfahrungen zu sammeln und daran zu arbeiten.

Wie sieht das Betriebskonzept aus?

Die Krone heisst Menschen willkommen, die Zeit haben. Zeit für einen Aufenthalt, zum Entdecken der schönen Umgebung, die vielleicht eine Führung durch das Städtchen geniessen. Im Gegensatz zum Hotel Restaurant Löwen haben wir nicht zwei Restaurants, die die ganze Breite vom Stammtisch bis zum weiss gedeckten Restaurant abdecken. Hier ist es kleiner, familiärer. Der Gast entscheidet sich ganz bewusst für einen Besuch bei uns.

Was dürfen Gäste von der Kronen-Küche erwarten?

Die Küchencrew unter Leitung von Ale Mordasini lädt die Gäste ein, sich wie bei Freunden zu fühlen. Er will sie mit einem speziellen Menü bezaubern und in ungewohnte kulinarische Sphären entführen, wobei er gerne Rücksicht auf spezielle Wünsche nimmt. Ergänzend gibt es wenige Klassiker, aber keine grosse Karte.

Herr Schäfer, Sie sind Architekt ETH. Wie stark trägt die Krone Ihre ganz persönliche Handschrift?

Der Umbau an sehr vielen Orten, eigentlich überall (schmunzelt). Nach dem Brand war ich vom ersten Tag involviert. 

Wie lange dauerte es bis zu den wichtigsten Grundentscheiden?

Als Architekt bin ich der Überzeugung, dass ein Neubau zeitgemäss gebaut werden soll. Das bedeutet hier eine Verbindung von Neuem und bestehender, historischer Substanz. Ich habe bei der Krone allerdings selbst gemerkt, wie Erinnerungen wirken. Es tauchten viele Gedanken an die alte Krone und ihre einzigartigen Räume auf. Es war nicht immer einfach das loszulassen, es war ein Weg der zu gehen war. Jetzt ist aber etwas Neues, Tolles entstanden.

Worauf haben Sie geachtet?

Wir haben mehr Licht in die Räume gebracht, als dies früher der Fall war. Die spannendste Aufgabe war es, die Verbindung hinzubekommen. Wir haben uns entschieden, gleiche Materialien zu verwenden, wie etwa den Lägern-Kalkstein oder Kalkabrieb, der die sandige Farbe aufnimmt. Aber auch Holz haben wir reichlich verwendet. Das Material wird durch die natürliche Alterung noch an Lebendigkeit gewinnen, das «Neu-Alt» wird weniger getrennt verlaufen.

Was hat Sie rückblickend besonders gefreut?

Die positiven Reaktionen der Besucher. Sie sind neugierig, begeistert von Regensberg, von der herrlichen Aussicht. Zudem hat sich der «langsame» Start gelohnt. Wir konnten lernen – jetzt geht es ans Etablieren.

Herzlichen Dank für die spannenden Einblicke.