Corona – wo stehen wir und was wird bleiben?

Corona, wo führt der Weg hin?

Einmal im Umlauf, verschwinden Viren nicht einfach so. Das Imperial College London hat in der Woche vom 15. März viel beachtete Resultate veröffentlicht. Die Grundüberlegung: Die gegenwärtigen Massnahmen können die «Kurve abflachen» lassen – aber gleichzeitig bleiben alle, die den Erreger noch nicht gehabt haben, anfällig für eine Neuinfektion. Resultat: Der ersten Viren-Welle könnte eine zweite folgen. 

Gleichzeitig wird sich die Politik zunehmend die Frage stellen, wie Wirtschaft und Gesundheit der Bevölkerung gegeneinander abgewägt werden müssen, aber auch können. Ein Herunterfahren der Wirtschaft und begleitende Staatshilfen sind für eine gewisse Zeit möglich – aber wie lange lässt sich das durchhalten? 

Nicht zuletzt wird es auch eine Frage des Verhaltens der Bevölkerung sein. Aktuell ist der Ernst der Lage den meisten klar. Nach acht oder zwölf Wochen könnten allerdings wirtschaftliche Schmerzgrenzen erreicht sein, eine Gewöhnung eintreten oder schlicht der Sommer nach draussen locken – Entscheidungen sehen dann vielleicht anders aus. Niemand weiss, wie die Balance zwischen diesen Elementen ausfallen wird. Klar ist aber: es ist ein Marathon, kein Sprint. 

Relevante Megatrends, die bleiben
In Krisenzeiten beschleunigt sich Geschichte. Entscheidungen und Technologien, die vorher noch undenkbar gewesen wären, werden nun zum Teil zügig gebilligt. Und was sich einmal etabliert, bleibt oftmals bestehen. Die Privatwirtschaft muss sich deshalb auf eine Reihe von Änderungen einstellen. Doch viele dieser Trends sind nicht neu und es gibt bestehende Erfolgsmodelle, um sie zu lösen. 

Die Digitalisierung ist einer der offensichtlichsten Kandidaten. Die meisten Läden sind geschlossen und so verschiebt sich der Konsum in den digitalen Raum. Hat ein Konsument einmal das Wasser und die Balkonpflanzen bis an die Haustür geliefert bekommen, so wird das schnell zum neuen Normalzustand. 

Auch die Automatisierung könnte zusätzlichen Aufschwung erhalten. Bei Krankheitsausfällen steht manche Anlage still – der zunehmende Einsatz von Maschinen ist dann nicht nur aus finanziellen, sondern auch aus Gründen der Verlässlichkeit attraktiv. 

Nicht zuletzt zeigt uns Corona, wie schnell sich die Zeiten ändern können. So wird Flexibilisierung eine wachsende Rolle spielen – ob flexible Arbeitsverträge oder Mietmodelle: Eine Art des Wirtschaftens zu finden, die erlaubt, sich schnell auf neue Begebenheiten einzustellen, kann wichtige Wettbewerbsvorteile bringen.