Lachende Wahrheiten in Dielsdorf

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Datum
05.10.2019 20:00:00
Preis
30CHF
Bistro Philosophe
Regensbergstrasse 26 - Dielsdorf

Eine essayistische Plauderei mit Bodo Krumwiede und Johannes Friedemann am Klavier. Spitteler als feuriger Musikkritiker in einer kompakten szenischen Bearbeitung seiner musikalischen Aufsätze mit Werken von Beethoven, Mozart, Haydn, Schubert und Liszt.

Unter dem Titel «Lachende Wahrheiten» wurde erstmalig 1898 eine kleine Essaysammlung von Carl Spitteler herausgegeben, die auch eine Auswahl seiner musikalischen Aufsätze enthielt. Diese waren unter den zeitgenössischen Musikern weitherum geachtet und geschätzt und Friedrich Nietzsche versuchte schon 1887 eine Publikation in einem Brief an einen Berner Verleger anzuregen. Die Ausführungen Spittelers zu musikalischen Themen wenden sich nicht an den engen Kreis der Fachleute, sondern an alle Musik Interessierte. Obwohl hier fest eingewurzelte Musizierbegriffe scharf kritisiert oder verspottet werden, spürt man die tiefe Zuneigung, das geschulte Verständnis und eine intensiv empfundene Achtung vor der Musik, deren Gesetze und Formprinzipien im Werke Spittelers insbesondere der Versepen eine wichtige Rolle spielen. Die in den Essays gelegentlich hineingestreuten selbstironischen Bemerkungen des Autors verstärken den leichten bisweilen heiter-resignativen Ton der Schriften und relativieren die Kritik ins Subjektive.

Sollte man als musikalischer Mensch in ein öffentliches Konzert gehen oder es doch lieber bleibenlassen? Wer waren die Meister der Töne im 18. und 19. Jahrhundert? Was steckt hinter Beethovens Schaffenskraft, wie ist die «Leichtigkeit» eines Mozart zu verstehen und hat Haydn etwa nur aus dem Brunnen des Volksliedes geschöpft? Ist Schuberts Musik wirklich eine Sünde wert und was bewegte den Klaviervirtuosen Liszt zum Komponieren? Carl Spitteler – ein Meister des musikalischen Essays – gewährt uns einen unterhaltsamen Einblick in die Tiefen und Untiefen der Musikwelt seiner Tage, urteilt messerscharf und pointenreich über Wirkung und Konsum von Musik und attackiert die dürftige Musikalität nicht nur seiner Zeitgenossen. Die literatur- und musikgeschichtlich «kostbaren» Essays wurden für das Hundertjahrjubiläum Spitteler wiederentdeckt, rasant gekürzt und zu einer spritzigen Plauderei mit ausführlichen Klaviereinspielungen fächerartig zusammengestellt. Ein feuriges Kaleidoskop «lachender Wahrheiten» und musikalischer Impressionen berühmter Komponisten. Das leidenschaftliche, wortreiche Plädoyer eines leicht snobistischen Ästheten für die Reinheit der Musik.

Publikumsstimmen:
"Ein runder Abend. Sehr gelungen."
"Euer Programm "Lachende Wahrheiten" geht mir nicht aus dem Sinn."
"Vielen Dank für den anregenden und schönen Abend in Binningen. Mich hat beeindruckt, wie Sie Spitteler erlebbar machten."