Rosmarie Mehlin und Love Letters: «Für mich ist es ein Revival»

Bruno Meier und Rosmarie Mehlin bei den Proben zu Love Letters

Das Stück erzählt die bittersüsse Liebesromanze von Andy und Melissa, die das Band ihrer Beziehung schon in der Schulzeit knüpften. Es folgen Sommerlager, Jahre auf der Universität und die Hochzeiten mit anderen Partnern. Stets bleiben die beiden im Briefkontakt und so entsteht das poetische Protokoll einer 50 Jahre währenden, nicht gelebten Liebe. – Für die Regie auf der Kaiserbühne zeichnet Peter Niklaus Steiner verantwortlich.

Anfang März sprach Standort Zürcher Unterland mit der Schauspielerin Rosmarie Mehlin.


Frau Mehlin, Sie stehen vom 6.–15. April in Kaiserstuhl auf der Bühne. Freuen Sie sich?

Rosmarie Mehlin: Ja sehr. Es ist ein Stück, mit dem wir dem Publikum als Schauspieler sicher Denkanstösse geben können. Auch finde ich, dass wir beide jetzt das richtige Alter für dieses poetische Protokoll einer nicht gelebten Liebesgeschichte haben (schmunzelt).

Was verbindet Sie mit dem Stück Love Letters?

Ich habe dieses Stück von Gurney vor vielen Jahren im Kurtheater Baden gesehen und war sofort begeistert. Als mich dann Jón Laxdal 1993 Jahren fragte, ob ich das Stück mit ihm in Kaiserstuhl aufführen würde, sagte ich sofort zu.

Welche Erinnerungen haben Sie an die damalige Arbeit mit dem Schauspieler und Theatermacher Jón Laxdal? 

Es gab wenig Führung und er hat sehr wenig inszeniert, auch weil er selber auf der Bühne stand. Wir waren mit «Love Letters» auch im Kornhaus Baden, in Möhlin, Oberwil-Lieli und in Höchenschwand im Schwarzwald. – Jetzt freue ich mich, dass ich das Stück nach 25 Jahren mit Bruno Meier wieder in Kaiserstuhl aufführen darf. Und natürlich bin ich Neugierig auf die Ideen von Regisseur Peter Niklaus Steiner. 

Wie sind Sie zur Schauspielerei gekommen?

Die Matura war Voraussetzung, dass meine Mutter mir due Ausbildung zur Schauspielerin erlaubte. So kam ich an die Schauspielschule, damals noch Bühnenstudio, in Zürich. Das war übrigens zeitgleich mit Xavier Koller und Mathias Gnädinger. 

Dann ging es nach Freiburg im Breisgau an die Stätische Bühne und von dort – der Liebe wegen – nach Hamburg. Dabei blieb die Schauspielerei nach und nach auf der Strecke und ich wendete mich mehr und mehr dem Journalismus zu. – Rückblickend hatte ich wohl einfach zu wenig Ehrgeiz, um mich den doch schwierigen Bedingungen der Theater-Arbeitswelt zu stellen.

Und heute?

Heute geht beides gut nebeneinander. Ich bin seit über 35 Jahren für verschiedene Zeitungen des AZ-Verlags tätig. Daneben habe ich aber immer auch aktiv am Kulturgeschehen mitgewirkt. Natürlich schreibenderweise als Journalistin. Während vieler Jahre war ich, zusammen mit einer Sopranistin und einer Pianistin rezitierend in einem Programm «Kunst, Kitsch und andere Köstlichkeiten» unterwegs. Daneben auch solo mit Lesungen von Gedichten und Kurzgeschichten.

Gibt es etwas Verbindendes zwischen Ihren beiden Berufen?

Ich denke, es sind die Menschen. Auf der einen Seite spiele ich gerne verschiedene Frauentypen, «schlüpfe» in ihre Gedankenwelt hinein. Auf der anderen Seite bin ich den Menschen mit Interviews oder auch als Gerichtsberichterstatterin auf der Spur. Die Unterschiedlichkeiten der Menschen und ihre Facetten faszinieren mich.

Herzlichen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen toi, toi, toi für Love Letters!

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