Ein Entscheid für die Musik

Daniela Baumann, Duo Flautastico im Flügelsaal Bülach

Am 17. November spielt das Duo Flautastico im Rahmen von Klassik Bülach im Flügelsaal. Standort Zürcher Unterland nutzte die Gelegenheit, um mit Daniela Baumann über ihre Begeisterung für Musik und ihre Pläne zu sprechen.
 

 

 

 

Interview mit Daniela Baumann

Frau Baumann, Sie sind wie Ihre Duo-Partnerin, die Flötistin Janine Allenspach, in der Umgebung von Winterthur aufgewachsen. Wie kam es zu Ihrer Berufswahl und zum Entscheid, Pianistin zu werden?

Es gab in unserem Zuhause immer schon ein Klavier und bereits als kleines Kind hat es mich absolut fasziniert, wenn meine Grossmutter darauf spielte. Mit sieben Jahren habe ich dann den ersten Klavierunterricht bekommen.

War also schon immer klar, dass das Piano Ihre Welt sein würde?

Nicht ganz, es war einfach ein wunderschönes Hobby. Ich hatte grossen Respekt vor dem beruflichen Entscheid und wollte ihn nicht zu schnell fällen. Darum habe ich im Gymnasium auch nicht das musische Profil gewählt, ich wollte mich noch nicht festlegen. Während der Kanti-Zeit in Winterthur habe ich aber gemerkt, dass ich einfach zu wenig Zeit zum Musizieren hatte. Es fehlte mir.

Jetzt haben Sie den Bachelor in Musik im Bereich Klassik instrumental an der Zürcher Hochschule der Künste abgeschlossen …

Ja, ich bin sehr glücklich. Es macht so viel Freude, tief und tiefer in die Musik einzutauchen. Es war der richtige Entscheid. Jetzt bin ich am Pädagogik-Master, der mir auch das Unterrichten an Musikschulen erlauben wird.

Seit bald 12 Jahren spielen Sie mit der Flötistin Janine Allenspach im Duo Flautastico. Wie sieht die Zusammenarbeit aus?

Wir haben uns damals an einem Konzert der Musikschule kennengelernt und uns auf Anhieb sowohl auf musikalischer wie auf menschlicher Ebene verstanden. So kam es zur Gründung des Duos mit gemeinsamem Unterricht, gemeinsamen Proben und gemeinsamen Auftritten. Über die Jahre sind wir zusammen musikalisch gewachsen und haben uns dabei stets gegenseitig motiviert. Unterdessen kennen wir uns wirklich sehr gut. Das gemeinsame Musizieren und Schaffen ist zur ungezwungenen, natürlichen Selbstverständlichkeit geworden. So reicht beim Anhören von Stücken oft ein Blick, um zu sagen «Das wollen wir spielen!». Es ist inspirierend, gemeinsam zu proben, an den Details zu feilen und über die Musik zu sprechen.

Gibt es weitere «ständige» Partnerschaften?

Es gibt viele tolle Projekte mit verschiedensten tollen Musikern, aber der Kern ist Flautastico.

Welches sind Ihre Lieblingskomponisten? Und wie hat sich das über die Zeit verändert?

Lange Zeit war Chopin mein Favorit. Während des Studiums lernt man aber viel Neues kennen. Im Moment faszinieren mich Mussorgsky, Prokofjew und Schostakowitsch. Auch beschäftige ich mich gerne mit Ravel und Poulenc. Die Werke von Letzterem tönen sehr leicht, sind aber im Spiel komplex. Man kann sich also verweilen. Daneben gibt es natürlich auch zahlreiche Werke von klassischen bis zeitgenössischen Komponisten, die mich sehr berühren und in die ich mich gerne vertiefe.

Am 17. November spielen Sie im «Flügelsaal» in Bülach …

Es freut mich, dass sich diese Gelegenheit bietet. Ich war schon als Zuhörerin dort und habe tolle Pianisten erlebt. Wir fühlen uns geehrt, unser Konzert dort geben zu dürfen. Und natürlich ist es schön, mit Janine ein grosses Programm vorzubereiten.

Warum sollte man dieses Konzert auf keinen Fall verpassen?

(Lacht) Weil es schöne Musik und ein interessantes, abwechslungsreiches Programm zu hören gibt, präsentiert von einem jungen, aber dennoch schon lange eingespielten Duo. Zudem ist das Zusammenwirken von Klavier und Flöte im «Flügelsaal» in Bülach nicht so oft anzutreffen.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?

Das verändert sich noch laufend. Konzerte sind mir sehr wichtig. Auch die Korrepetition, also das Begleiten von Musikerinnen und Musikern in Proben, an Konzerten und an Wettbewerben, macht mir viel Freude. Ein weiterer grosser Bestandteil meiner beruflichen Zukunft wird weiterhin das Unterrichten sein. Es eröffnet mir auch wieder einen ganz anderen Zugang zur Musik, ist ein bewusster Prozess, der mir eine andere Sichtweise ermöglicht, als wenn ich selber spiele.

Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen auf dem beruflichen und privaten Lebensweg viel Erfolg und freuen uns auf das Konzert im «Flügelsaal».