Get together mit Testdrives und Unternehmenskultur

Roland F. Stoff am 14. November 2019

Am 14. November begrüsste Jürg Sulser in seiner Eigenschaft als Präsident des Bezirksgewerbeverbands Dielsdorf rund 80 Personen im BMW Group Brand Experience Center in Dielsdorf. Rund die Hälfte der Teilnehmenden hatten im Vorfeld die Möglichkeit zu geführten Erlebnisfahrten genutzt und liessen sich von den Fahrzeugen begeistern. Anschliessend liessen sie sich von Hans Hässig und Roland Stoff aus erster Hand über die Wichtigkeit von klaren, verständlich kommunizierten Unternehmenswerten informieren. 

Authentische Unternehmenskultur ist nicht abgehoben, sondern basiert auf der Art und Weise, wie die Unternehmensziele konsequent verfolgt und ständig weiterentwickelt werden. Die Referenten griffen Beispiele von schwammig definierten Unternehmenszielen oder -visionen heraus. «Die Aussagen sollten auf Verständlichkeit und auf Machbarkeit geprüft werden, bevor sie veröffentlicht werden», meinten Hässig und Stoff. Sie dürften aber auch nicht ins Banale abgleiten.

Nicht nur in der Kommunikation wird Unternehmenskultur manifest, auch im Handeln, im Umgang miteinander wird sie sichtbar. Sie muss im Alltag eingehalten, kontrolliert und eingefordert werden und Vorgesetzte müssen sie vorleben. Was die eigene Unternehmenskultur wert ist, wie sie von Chefs und Mitarbeitenden getragen wird, zeigt sich, wenn Krisensituationen eintreten, Konflikte bewältigt werden müssen oder überdurchschnittlicher Erfolg die Selbstwahrnehmung trübt. Als Beispiel eines Leidensdrucks, der zur Hinterfragung der Unternehmenskultur führen kann, zählt etwa eine hohe Fluktuationsrate bei den Mitarbeitenden. 

Mega-Trends der 2020er-Jahre

Megatrends sind universell, betreffen viele Lebensbereiche, haben eine komplexe Entwicklung und sind von langer Dauer. Die Referenten Hässig und Stoff verifizieren für die kommenden Jahre Trends und setzten sie in Verbindung mit ihren Auswirkungen für die Unternehmenskultur:

  • neue Wir-Kultur
    Dadurch wird die Identität eines Unternehmens noch wichtiger, denn Mitarbeitende wie Kunden orientieren sich an ihrem Kollektiv.
     
  • Silver Society
    Erfahrung und Routine älterer Mitarbeitenden werden die Konzentration auf neue Technologien aufweichen. Die Wirkung wird in den Vordergrund rücken und die reine Leistung verdrängen.
     
  • Konnektivität
    Wir werden in Netzwerken leben. Dies beeinflusst uns sozial, in unserer Haltung und in unserem Denken. Wenn der Nutzen von Effizienzsteigerungen nicht nur monetär, sondern auch zu Gunsten von Beziehungsentwicklungen getätigt werden, dienen Technologien dem Menschen und nicht allein dem Selbstzweck.
     
  • Urbanisierung
    Neue ökonomische Prinzipien machen den urbanen Raum als Produktionsstätte wieder interessanter. Unternehmenskulturen müssen dazu beitragen, dass Arbeit und Freizeit verschmelzen.
     
  • Wissenskultur
    Ganzheitliches Denken, Kontextbildung und Glaubwürdigkeit werden zu den Kernkompetenzen menschlicher Qualitäten gehören. Bei Führungskräften wird der Umgang mit Anstand, Angst, Konflikten, Scham oder Mut als tragende Charaktereigenschaft gewertet. 

Wer die «Testdrives» verpasst hatte, nutzte die Möglichkeit einer kurzen Führung durch die breite BMW-Modell-Palette, bevor es zum feinen Apéro riche ging. Die Gelegenheit zu Gesprächen, sei es mit den Referenten oder anderen Teilnehmern, wurde grosszügig genutzt.


Buchtipp:
Unternehmenskultur verstehen, Hans R. Hässig und Roland F. Stoff. Ein klares Profil und Authentizität im Ausdruck nach innen und aussen repräsentieren den wirksamen Markenwert einer Unternehmung und verringern zudem nachweislich Kraft-, Energie- und Kontrollaufwand.
Cosmos Verlag ISBN: 978-3-85621-232-2
kontakt@unternehmenskultur-controlling.ch

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